Der sogenannte Fallfuß, korrekt Fußheberschwäche, ist nicht nur lästig und kann eine gefährliche Stolperfalle sein, sondern verändert auch den Gang. Dadurch können auf Dauer Fehlbelastungen und Haltungsschäden entstehen. Beispielsweise sind einfache Bewegungsabläufe, wie das Laufen über kleinste Hindernisse, teilweise nicht mehr möglich. Hierdurch entsteht vielfach die berechtigte Angst vor Stürzen im Alltag. Erfahre in diesem Beitrag, wie du - mit der richtigen Unterstützung - in deinen eigenen Sneakern, Stiefeln und sogar Sandalen wieder angstfrei und entspannt gehen, laufen und sogar wandern kannst.
Fußheberschwäche: Inhaltsverzeichnis
Was genau ist die Fußheberschwäche?
Wenn deine „Fuß- und Zehenheber“, also die Muskeln, die für das Anheben des Fußes und der Zehen verantwortlich sind, geschwächt oder wegen einer Lähmung eingeschränkt sind, spricht man von einer "Fußheberschwäche". Infolgedessen funktioniert die Kontrolle der Fußstellung oder das Anheben deines Fußes beim Gehen nicht richtig. Das heißt, der Fuß hängt praktisch nach unten und wird zur eigenen Stolperfalle.
Aus diesem Grund kommt es zu teils starken Behinderungen beim Laufen, zu häufigem Stolpern, zum Hinterherschleifen des Fußes oder zum Hinken, dem typischen Fußheberschwäche-Gangbild, auch „Storchengang“ genannt. Deswegen bringt ein Fallfuß auch ein erhöhtes Risiko von Stürzen und Folgeverletzungen mit sich. Weil durch den Fallfuß der Bewegungsablauf beim Laufen gestört ist, wird die Körperhaltung unnatürlich (Schonhaltung) und häufig treten Folgeschäden zum Beispiel am Knie, der Hüfte oder am unteren Rücken auf.
Symptome und Beschwerden einer Fußheberschwäche
Die Symptome und Beschwerden einer Fußheberschwäche variieren je nach Schweregrad und Ursache. Charakteristisch ist, dass der Fuß und die Zehen nicht mehr richtig angehoben werden können (Fallfuß). Dadurch wird das Laufen sehr erschwert. Insbesondere beim Überqueren von Hindernissen führt eine Fußheberschwäche regelmäßig zu Schwierigkeiten.
Fußheberschwächen führen im Alltag zu erheblichen Einschränkungen bei täglichen Aktivitäten wie z.B. beim Treppensteigen, Laufen oder Sport treiben und zu erhöhtem Unfallrisiko. Zu den häufigsten Symptomen gehören:
- Der Fallfuß ist, wie schon beschrieben, das charakteristische Symptom von Fußheberschwäche. Hierbei kann der Fuß beim Gehen nicht mehr angehoben werden. Vielmehr hängt er stattdessen nach unten oder wird über den Boden geschleift.
- Personen mit Fußheberschwächen verspüren häufig eine generelle Schwäche oder ein Taubheitsgefühl im Fuß oder im Unterschenkel, insbesondere während des Gehens oder Stehens.
- Schließlich führt die Schwäche im Fußheber regelmäßig zu einer Instabilität beim Gehen.
- Oft treten Schmerzen oder Beschwerden im Bereich des Fußes oder des Unterschenkels auf.
- Mitunter führt die Fußheberschwäche auch zu Veränderungen der Fußstellung.
- Durch die Angst vor Stürzen und den vermehrten Fokus auf das sturzfreie Laufen, wird die Bewegung schnell zur Herausforderung
Was sind mögliche Ursachen der Fußheberschwäche?
Die Ursache einer Fußheberschwäche sind in der Regel die Schädigung von Muskeln oder Nerven, die für die Kontrolle der Fußhebermuskulatur verantwortlich sind. Solche Schädigungen können durch verschiedene Auslöser begünstigt werden. Die häufigsten sind:
- Neurologische Erkrankungen wie Schlaganfälle, Multiple Sklerose, Guillain-Barré-Syndrom, Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) und Polyneuropathien verursachen häufig einseitige und auch beidseitige Fußheberschwächen. Eine häufige Ursache ist die sogenannte Fußheberparese, auch bekannt als periphere Nervenlähmung des Fußhebers der durch den Nervus peroneus angesteuert wird.
- Auch durch unfallbedingte Verletzungen im Bereich des Knöchels, des Unterschenkels oder der Wirbelsäule – zum Beispiel beim Sturz mit dem Fahrrad oder Motorrad – können, wie auch durch Entzündungen, Nerven, Sehnen und Muskeln geschädigt werden, die den Fußheber kontrollieren. Ebenso kann ein Bandscheibenvorfall in der Lendenwirbelsäule die Nerven schädigen, die den Fußheber ansteuern, was eine Fußheberschwäche zur Folge haben kann.
- Andererseits sind aber auch Bewegungsmangel und fehlende Belastung, beispielsweise durch längere Bettlägerigkeit, nicht gut. Denn werden die Muskeln nicht genügend beansprucht, können sie verkümmern und eine Fußheberschwäche droht. Ebenso können altersbedingte Veränderungen und Degeneration der Nerven oder Muskeln zu einer Fußheberschwäche führen.
- Weiterhin können Medikamente wie Chemotherapeutika, insbesondere solche, die Polyneuropathie als Nebenwirkungen verursachen können, eine Fußheberschwäche verursachen.
- In seltenen Fällen lässt sich eine Fußheberschwäche auch auf genetische Faktoren zurückführen.
- Letztlich gibt es auch die sogenannte idiopathische Fußheberschwäche, deren Ursachen in der Wissenschaft noch nicht geklärt sind.
Weil sich eine mögliche Fußheberschwäche-Behandlung nach der identifizierten Ursache richtet, sollte diese durch eine gründliche klinische neurologische Untersuchung genau bestimmt werden.
Verdacht auf Fußheberschwäche? Besser zum Arzt!
Eine Fußheberschwäche ist meist ein Symptom eines tiefgreifenderen Problems. Wenn du den Verdacht auf eine Fußheberschwäche hast, weil du Symptome bei dir bemerkt hast, solltest du nicht zögern, einen Arzt aufzusuchen, um die entsprechende Diagnose zu stellen. Oftmals lässt sich im Frühstadium durch entsprechende therapeutische Maßnahmen ein Fortschreiten der Erkrankung aufhalten oder sogar eine langfristige Besserung erzielen.
Doch nur ein Arzt kann dir eine genaue Diagnose erstellen und eine geeignete Behandlung einleiten. Unbehandelte Fußheberschwächen führen über kurz oder lang zu Komplikationen und einer starken Beeinträchtigung der Lebensqualität. Außerdem steigt mit der Zeit das Risiko von Stürzen, Verletzungen und Folgeschäden.
Wie wird die Fußheberschwäche grundsätzlich durch den Arzt festgestellt?
Auf jeden Fall erfordert die Feststellung einer Fußheberschwäche eine gründliche körperliche Untersuchung und gegebenenfalls weitere diagnostische Tests, die meist von einem Neurologen durchgeführt werden. Zunächst erfolgt in der Regel eine ausführliche Anamnese. Dabei werden Informationen über deine Krankengeschichte, deine Symptome, frühere Verletzungen oder Erkrankungen und den Verlauf der Beschwerden gesammelt.
Anschließend wird der Arzt typischerweise eine Untersuchung durchführen, um deine Muskelfunktionen, die Reflexe, die Empfindung und die Beweglichkeit des Fußes und Unterschenkels zu überprüfen. Häufig nimmt der Arzt zusätzlich eine Ganganalyse vor. Dadurch lässt sich dein Gangbild beurteilen und feststellen, welche Auffälligkeiten beim Gehen vorliegen.
Darüber hinaus kann der Arzt auch verschiedene neurologische Untersuchungen durchführen, um die Funktion deiner Nerven und Muskeln im Bereich des Fußhebers zu überprüfen. Dazu gehören Reflextests, Muskelkrafttests, Empfindungstests und Koordinationstests. Bei Bedarf kann der Neurologe eine Elektroneurographie (ein diagnostisches Verfahren, das verwendet wird, um die elektrische Aktivität der Muskeln und die Funktionsweise der Nerven zu bewerten) durchführen. Dies kann dabei helfen, festzustellen, ob bei dir eine Nervenschädigung vorliegt und wie schwerwiegend sie ist.
In bestimmten Fällen wird der Arzt auch Röntgenaufnahmen, eine Magnetresonanztomographie (MRT) oder eine Computertomographie (CT) durchführen lassen. Denn so lassen sich eventuelle strukturelle Anomalien oder Verletzungen im Bereich des Fußes, Unterschenkels oder der Wirbelsäule identifizieren, die möglicherweise die Fußheberschwäche verursachen.
Abschließend wird dir dein Arzt, basierend auf den Ergebnissen dieser Untersuchungen, deine Diagnose stellen und dir eine geeignete Behandlung empfehlen.
Behandlung und therapeutische Maßnahmen
Um ein sofortiges, natürliches Laufen wieder sicherzustellen und als unterstützendes Feature für die von deinem Arzt eingeleitete Behandlung empfehlen sich die Fußheberorthesen Xtern Summit und Xtern Frontier, die speziell für die Indikation der Fußheberschwäche entwickelt wurden. Beide sind im Hilfsmittelverzeichnis der deutschen gesetzlichen Krankenkassen gelistet.
Weil sich diese hochmodernen, dynamischen Fußheberschwäche-Orthesen an fast jeden Schuh von außen anbringen lassen, reiben oder drücken sie in der Regel nicht. Dein Laufen wird nicht eingeschränkt und du kannst angstfreier durch das Leben gehen. Das ist besonders wichtig, denn der weitaus größte Anteil der Therapie bei einer Fußheberschwäche ist die regelmäßige Physiotherapie, sprich die regelmäßige Bewegung und Beübung.
Stattdessen hebt die Orthese deinen Fuß automatisch in seine natürliche Position und ermöglicht dir vom ersten Schritt an ein weitestgehend natürliches Laufen. Dadurch werden mit dieser Fußheberschwäche-Orthese selbst Sport oder Wanderungen über Stock und Stein wieder möglich.
Logischerweise richtet sich deine medizinische Behandlung nach den Ergebnissen der Untersuchungen und den spezifischen Ursachen deiner Fußheberschwäche. So dass im Einzelfall möglicherweise bereits die Beseitigung ungünstiger Umstände, wie eine Änderung der Arbeitstätigkeit mit begleitenden physiotherapeutischen Maßnahmen ausreichend sein kann.
Dessen ungeachtet stehen dem behandelnden Arzt spezielle Medikamente und Therapiemethoden zur Verfügung. Möglicherweise helfen chirurgische Eingriffe oder eine Kombination aus verschiedenen Ansätzen.
Denk daran: Je eher du etwas gegen deine Fußheberschwäche tust, desto wahrscheinlicher ist es, dass du dauerhafte Funktionseinschränkungen und Folgeschäden vermeiden kannst.