Mit Schmerzen, die im Bereich der Hüfte, im Becken und im Lendenbereich auftreten, sind viele Menschen konfrontiert. Eine einseitige Belastung und falsche Bewegungen können ebenso die Ursache sein wie altersbedingter Verschleiß, Unfälle oder Probleme, die in anderen Bereichen des Körpers auftreten und als Schmerz bis zur Hüfte ausstrahlen. Die Beschwerden äußern sich in unterschiedlicher Intensität, von einem Stechen im unteren Rücken über Anlaufschmerzen am Morgen bis zu Situationen, in denen das Gehen oder Treppensteigen zur Qual wird. Erfahre hier, welche Indikationen hinter den Symptomen stecken können und wann eine medizinische Behandlung durch einen Facharzt notwendig wird.
Hüftschmerzen: Inhaltsverzeichnis
Wie äußern sich Schmerzen in der Hüfte?
Schmerzen in der Hüftregion sind sehr unangenehm, können zu Bewegungseinschränkungen führen und belasten dadurch den Alltag und das Wohlbefinden von Betroffenen.
Die Beschwerden machen sich oft im Hüftbereich, durch Ausstrahlung in die Leiste oder am Trochanter, dem großen Knochenvorsprung seitlich oberhalb der Oberschenkel, bemerkbar. Die auftretenden Symptome sind aber grundsätzlich breit gefächert – Betroffene klagen beispielsweise über:
- Schmerzen in der Hüfte beim Gehen
- Schmerzen in der Hüfte beim Aufstehen am Morgen
- Verstärkung der Hüftschmerzen bei Bewegung oder im Sitzen und Stehen
- Schmerzen im unteren Rücken
- Schmerzausstrahlung in die Leiste
- Schmerzen im Becken
- Lendenschmerzen
- Taubheitsgefühle, Kribbeln und andere Missempfindungen
- Schmerzen zwischen Oberschenkel und Unterbauch
- Druckgefühle
- Rötungen und Schwellungen
Was tun bei Hüftschmerzen?
Schmerzen in der Hüfte zeigen sich vielseitig, können dabei akut oder langanhaltend sein. Sie treten entweder schleichend oder nur dann auf, wenn du die Hüfte belastest. Die exakte Beschreibung der Symptome erleichtert einem Mediziner die Diagnose. Daher solltest du bei Schmerzen genau darauf achten, wie sich diese äußern und wie beweglich dein Hüftgelenk weiterhin ist. Treten die Schmerzen regelmäßig auf oder verstärken sich, solltest du schnellstmöglich einen Arzt konsultieren.
Erfolgt keine ärztliche Diagnose und Behandlung, können schwerwiegende Probleme, Folgeschäden und Erkrankungen entstehen, die unter Umständen eine Operation erforderlich machen.
Wie kommt es zu einer Diagnose?
Beim Facharzt erfolgt eine Anamnese, in der unter anderem geklärt wird, um welche Schmerzen es sich handelt, wo genau sie auftreten und ob bereits Bewegungseinschränkungen vorliegen. Im Anschluss erfolgt die körperliche Untersuchung. Sie beinhaltet zum Beispiel eine Funktionsuntersuchung, eine Prüfung des Gangbilds und der Arzt kontrolliert die Stellung des Beckens zur Wirbelsäule und anderen Körperachsen. Ferner klopft der Mediziner die Leistengegend bis zum Außenbereich des Beckens ab, um Entzündungen auszuschließen. Ergänzend können eine Blutuntersuchung oder bildgebende Verfahren miteinbezogen werden, um die Diagnose zu sichern.
Ursachen für Schmerzen in der Hüfte
Hüftschmerzen können eine Vielzahl unterschiedlicher Ursachen haben; zum Teil liegen dahinter einfache und leicht zu behandelnde Auslöser, die durch eine gründliche Untersuchung, Anamnese und Behandlung durch einen Orthopäden schnell beseitigt sind.
Aufgrund der komplexen anatomischen Strukturen im und um das Hüftgelenk sind diese aber auch anfällig für Verletzungen und Erkrankungen – besonders häufig ist die Hüftarthrose (auch Coxarthrose).
In etwa 5% aller Menschen sind im Laufe ihres Lebens in Deutschland wegen einer Hüftarthrose in ärztlicher Behandlung.
Universitätscentrum für Orthopädie, Unfall- & Plastische Chirurgie des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus, Dresden*
Hüftarthrose
Die Arthrose in der Hüfte ruft Lendenschmerzen, Muskelverspannungen und Bewegungseinschränkungen hervor. Sie äußert sich durch Schmerz beim Aufstehen, bei einseitigen Belastungen, als Leistenschmerzen, Ruheschmerzen, durch Hinken zur Schonung, Schmerzen beim Drehen des Beins und durch zunehmende Steifheit.
Coxarthrose behandeln
Die Funktionsstörung des Hüftgelenks führt häufig zu einer Beeinträchtigung der gesamten Lendenwirbelsäule-Becken-Hüftregion, die in die Überlegungen zur Therapie miteinbezogen werden muss.
Zu den konservativen Behandlungsmaßnahmen zählen Bewegung (u.a. in Form eines spezifischen Hüftübungsprogramms) sowie bei Bedarf eine Gewichtsreduktion und Ernährungsumstellung. Auch Physiotherapie, Kälte- oder Wärmebehandlungen sowie schmerz- und entzündungshemmende Medikamente oder Injektionen können vom Arzt ausgewählte Therapieoptionen sein.
Weiterhin können orthopädische Hilfsmittel, etwa Einlagen in Kombination mit einer Hüft- oder Rückenbandage/-orthese, zur Schmerzlinderung und mehr Mobilität beitragen:
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Der multifaktorielle Ansatz erhöht die Erfolgsaussichten bei verschiedenen Ausprägungen von Arthrose.
Prof. Dr. med. Stefan Sell
Ärztlicher Direktor Gelenkzentrum Schwarzwald
Weitere mögliche Auslöser von Hüftschmerzen sind:
Der tiefe Rückenschmerz äußert sich im unteren Rücken, kann bis in Gesäß oder Oberschenkel ausstrahlen und die Bewegung einschränken. Er gilt als die häufigste Form der Volkskrankheit, unter der bis zu 70 Prozent aller Menschen mindestens einmal im Leben leiden.* Tückisch ist, dass dieses Schmerzbild in den Iliosakralgelenken (ISG) oder in der Lendenwirbelsäule (LWS) begründet sein kann.
*Quelle: Koes BW, van Tulder MW, Thomas S: Diagnosis and Treatment of Low Back pain. BMJ 2006;332:1430-4
Entzündungen sind eine weit verbreitete Ursache für den Hüftschmerz und treten häufig an den Schleimbeuteln auf. Diese sind mit Flüssigkeit gefüllt und bilden so das Polster zwischen Knochen, Sehnen und Muskeln. Schleimbeutelentzündungen sind entweder akut oder chronisch und entstehen durch Bakterien und bei einer Überbelastung des Gelenks oder des Gesäßmuskels. Die Beschwerden treten dann meistens außen an der Hüfte oder am Oberschenkel auf, wenn du das Bein bewegst, Treppen steigst, als Druckschmerzen oder als Ruheschmerzen.
Wenn bei dir beidseitige Schmerzen in der Hüfte auftreten oder du beim Liegen Schmerzen hast, können auch Stoffwechselerkrankungen die Ursache sein. Dazu gehören Autoimmunerkrankungen wie Rheuma und Gicht, aber auch stoffwechselbedingte Durchblutungsstörungen.
Osteoporose ist eine Erkrankung, bei der Knochen allmählich porös werden und dadurch leichter brechen. Der Körper ist nicht mehr in der Lage, genügend Knochenmasse aufzubauen oder sie wird zu schnell wieder abgebaut. Ein Symptom dieser Erkrankung sind Schmerzen am unteren Rücken und an der Hüfte.
Die Hüftknopfnekrose oder ein Knocheninfarkt der Hüfte kann eine weitere mögliche Ursache sein. Die Erkrankung wird durch das Absterben lebenden Knochengewebes ausgelöst, wenn Durchblutungsstörungen vorliegen. Der Knochen verliert seine Stabilität und demineralisiert. Bemerkbar machen sich solche Beschwerden durch schleichende Lendenschmerzen, ein Ziehen oder plötzlich einschießender Leistenschmerz.
Hüftschmerzen konservativ behandeln
Die Behandlung von Schmerzen in der Hüfte richtet sich immer nach dem diagnostizierten Krankheitsbild. Sie sollte frühzeitig und in enger Abstimmung mit dem behandelnden Arzt beginnen sowie zunächst die folgenden Ziele verfolgen:
- Mobilisierung und langfristiger Erhalt der Gelenkbeweglichkeit
- Stabilisierung und Sicherung des Gelenks
- Linderung von Schmerzen
- Reduktion von Schmerzmitteln
- Verzögerung einer Operation
Orthopädische Bandagen und Orthesen zahlen auf die Erreichung dieser Therapieziele ein, indem sie sowohl im Alltag als auch in der Bewegungstherapie Unterstützung bieten. Sie sind nicht nur auf Rezept, sondern auch freiverkäuflich im Fachhandel erhältlich. Dort berät dich geschultes Personal und nimmt genau Maß, damit das orthopädische Hilfsmittel bequem, sicher und passgenau sitzt, um die optimale Wirksamkeit zu entfalten.
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