Das Hüftgelenk ist nach dem Knie das zweitgrößte Gelenk unseres Körpers und verbindet das Becken mit dem Oberschenkel. Ohne die Hüfte wäre eine ganze Reihe von Bewegungen nicht möglich. Dazu zählen Laufen, Stehen, Sitzen, Springen, Tanzen und vieles mehr. Informiere dich hier genauer über die Anatomie und Funktion des Hüftgelenks. Darüber hinaus möchten wir dir eine Hilfestellung bieten, falls dich Schmerzen im Hüftbereich plagen, und dir erklären, wie du für deine Hüftgesundheit aktiv wirst.
Hüftgelenk: Inhaltsverzeichnis
Anatomie der Hüfte
Wie auch das Schultergelenk ist das Hüftgelenk ein sogenanntes „Kugelgelenk“. Entsprechend groß ist der mögliche Bewegungsumfang, der unter anderem für das Gehen erforderlich ist. Eingebettet ist das Hüftgelenk in eine kräftige Gelenkkapsel, die Schutz bietet und die Gelenkflüssigkeit herstellt. Dabei handelt es sich um eine Art Schmiermittel, welches die Reibung an den Gelenkflächen reduziert und den Knorpel, der unter anderem die Rolle eines „Stoßdämpfers“ zwischen den Knochen einnimmt, mit Nährstoffen versorgt. Neben den knöchernen Bestandteilen des Gelenkes sorgt ein komplexes Zusammenspiel aus Bandstrukturen und Muskulatur für die Stabilität und Beweglichkeit der Hüfte.
So beweglich ist das Hüftgelenk
Die Hüfte ermöglicht durch ihre Anatomie einerseits, den Oberschenkel in einem maximalen Winkel von bis zu 140 Grad nach vorne zu heben – diese Art der Bewegung nennt man Flexion. Andererseits ist eine Streckung in hintere Richtung, also eine Extension, bis maximal 15 Grad möglich. Dieser Winkel vergrößert sich natürlich, wenn das Becken auf der anderen Seite nach vorne kippt. Das Bein lässt sich weiterhin in seitlicher Richtung bis maximal 45 Grad nach außen und bis 30 Grad nach innen bewegen. Dies nennt man Abduktion und Adduktion. Die Adduktion erlaubt beispielsweise auch, unsere Beine im Sitzen und im Stehen übereinanderzuschlagen. Nicht zu vergessen ist die Möglichkeit der Innen- und Außenrotation, mit der wir unsere Beine kreisen lassen können.
Koxalgie: Schmerzen im Bereich der Hüfte
Wenn ein derart hoher Grad an Beweglichkeit jedoch auf starke Belastung trifft, kommt es nicht selten zu Verletzungen und Verschleißerscheinungen, die Schmerzen verursachen. Die medizinische Bezeichnung für diesen Schmerz ist „Koxalgie“. Hüftbeschwerden äußern sich in verschiedenen Bereichen: Sie machen sich als Beckenschmerzen, Lenden- und Leistenschmerzen, als Schmerz im unteren Rücken, im Gesäß oder direkt in der Hüftregion bemerkbar. Ebenso kann es sein, dass sie bei dir bis in die Beine ausstrahlen.
Hüftbeschwerden können aber auch vom Rücken herrühren. Die enge Verknüpfung der anatomischen Strukturen von Lendenwirbelsäule, Becken und Hüfte (auch „LBH-Region“ genannt) erschwert es häufig, die Ursache der Schmerzen eindeutig zu bestimmen. So kann beispielsweise eine Arthrose vielfältige funktionelle Störungen der Gelenkstrukturen umfassen, wobei Knorpel, Gelenkkapsel, umliegende Muskeln, Sehnen und Bänder betroffen sein können.
Was tun bei Schmerzen in der Hüfte?
Schmerzen in der LBH-Region sind nicht nur unangenehm – je nach Stärke können sie dein alltägliches Wohlbefinden massiv belasten. Wichtig ist, dass du deine Beschwerden nicht auf die leichte Schulter nimmst, sondern den Schmerzen gemeinsam mit deinem Arzt schnellstmöglich auf den Grund gehst.
Damit du verstehst, was im Bereich von Hüfte oder des unteren Rückens vor sich geht, haben wir hilfreiche Informationen rund um typische Beschwerden sowie deren Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten für dich zusammengestellt.
Die häufigsten Verletzungen und Erkrankungen von Lende, Becken und Hüfte im Überblick
Die Hüfte entlasten und stärken
Unser Hüftgelenk leistet im Alltag tatsächlich Schwerstarbeit: So wirkt nur beim Stehen die gesamte Last von Rumpf, Kopf und Armen auf diesem Gelenk. Beim Gehen wird die Belastung sogar um ein Vielfaches höher. Beim Abwärtsgehen einer Treppe lasten kurzfristig beispielsweise mehr als 300 % unseres Körpergewichts auf dem Kugelgelenk. Bei bestimmten Bewegungsabläufen im Sport werden diese Krafteinwirkungen noch einmal übertroffen. Das heißt jedoch nicht, dass all diese Belastungen per se schädlich für die Hüfte sind.
Wer sein Hüftgelenk nachhaltig entlasten möchte, sollte nicht nur Übergewicht reduzieren, sondern auch seine Muskulatur stärken. Eine kräftige Rücken-, Gesäß- und Oberschenkelmuskulatur trägt entscheidend zu deiner Hüftgesundheit bei.
Schonende Sportarten für die Hüfte
Zu empfehlen sind meist gelenkschonende Aktivitäten mit gleichmäßigen, rhythmischen Bewegungsabläufen – zum Beispiel Radfahren, Nordic Walking, Wandern oder Schwimmen. Vielleicht findest du aber auch Gefallen an Yoga, Tai-Chi oder Pilates? Wer für Abwechslung sorgt, schützt nämlich seine Gelenke und seine Muskulatur vor einseitiger Be- und Überlastung. Mit regelmäßigen Dehnübungen beugst du außerdem einer Verkürzung der Muskeln vor und erhältst dir die Mobilität der Hüfte.
Dein Bewegungsplan gegen Hüftschmerzen
Für die gezielte Stärkung deiner Lenden-Becken-Hüftregion haben wir dir einige Übungen zusammengestellt, die du zu Hause durchführen kannst. Für den Fall, dass du Schmerzen hast, besprich bitte vorab mit deinem Arzt, welche Bewegungsabläufe für dich geeignet sind oder deine Therapie sinnvoll ergänzen. Gleiches gilt für den Einsatz unserer Therapie-App.
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