Beim Golferellenbogen (Epicondylitis ulnaris humeri, Epicondylitis medialis humeri) sind die Muskelansätze an der inneren Seite des Ellenbogens entzündet oder geschädigt. Meist ist die Ursache dafür eine ständig wiederkehrende Belastung der Hand- und Ellenbogenbeugemuskeln. Das ist zum Beispiel beim Golf spielen der Fall, woher die Erkrankung auch ihren Namen hat. Deutlich häufiger wird der Golferellenbogen allerdings durch Überlastungen im Alltag oder bei der Arbeit verursacht. Typische Symptome sind dann Schmerzen und Bewegungseinschränkungen, die allerdings nur in einem von zehn Fällen operativ behandelt werden müssen.
Golferellenbogen: Inhaltsverzeichnis
Wie ein Golferellenbogen entsteht
Der Oberarmknochen (Humerus) besitzt an seinem ellenbogennahen Ende zwei kräftige knöcherne Verdickungen (Epicondylen). An ihnen setzen Muskeln an, die an der Drehung des Unterarms beteiligt sind. Diese helfen, das Handgelenk sowie den Ellenbogen zu beugen, zu strecken und auch zu stabilisieren.
Auf der Kleinfingerseite (ulnar) sind es vor allem zwei kräftige Beugemuskeln des Handgelenks sowie ein Muskel, der an der Einwärtsdrehung des Unterarms beteiligt ist. Die Knochenübergänge an diesen beiden Stellen verändern sich bei der Entwicklung eines Golferellenbogens schmerzhaft. Typische Belastungen, die entzündliche Degenerationen auslösen, sind:
- Schraubbewegungen und Heben schwerer Lasten
- dauerhaftes Arbeiten in Fehl- und Zwangshaltungen
- über längere Zeit wiederholt ausgeführte, gleichförmige Beugebewegungen
- häufige ruckartige Krafteinwirkungen auf Hand und Unterarm, wie zum Beispiel der Abschlag beim Golf
Dadurch entstehen mit der Zeit kleinste Verletzungen (Mikrotraumen) an der Muskulatur und dem Bindegewebe. Diese verursachen nach und nach entzündliche Veränderungen, welche dann wiederum zu Schmerzen beim Beugen oder Drehen des Unterarms sowie beim Heben oder bei Druck auf die betroffene Stelle führen.
Golferellenbogen – Symptome und Frühwarnzeichen
Zunächst macht sich die entzündliche Veränderung durch Schmerzen bei bestimmten Tätigkeiten bemerkbar, bei denen die betroffene Muskulatur angespannt und belastet wird. Diese klingen in der Regel schnell ab, kehren aber auch sofort wieder, sobald die Tätigkeit erneut aufgenommen wird. Schreitet die Entzündung fort, wird die betroffene Stelle druckschmerzhaft und fühlt sich warm an, wobei es auch zu Rötungen und tastbaren Schwellungen kommen kann.
Ergreift man in der Frühphase keine Gegenmaßnahmen, treten die Schmerzen irgendwann schon in Ruhephasen oder bei geringen Belastungen auf, sodass ein normaler Gebrauch des Arms nicht mehr möglich ist. Der Schmerz strahlt dann oft vom betroffenen Gebiet in den ganzen Arm aus.
Wie kann ein Golferellenbogen behandelt werden?
Glücklicherweise gibt es viele Verfahren, die beim Golferellenbogen die Schmerzen lindern und die die Erholung des geschädigten Gewebes fördern. Zunächst sollten natürlich die auslösenden Tätigkeiten vermieden werden. Bei der Therapie steht dementsprechend die Schonung der betroffenen Muskeln, kombiniert mit einer Reduzierung der Entzündung im Vordergrund.
Eine vollständige Ruhigstellung des Arms ist allerdings nicht nötig. Ganz im Gegenteil: Übungen unter therapeutischer Anleitung und ein möglichst normaler Gebrauch des Arms im schmerzfreien Bereich unterstützen beim Golferellenbogen die Heilung beträchtlich.
Zur Bekämpfung der Entzündung und zur Schmerzlinderung werden verschiedene Maßnahmen der physikalischen Therapie und der Krankengymnastik angewendet:
- TENS-Ströme, eine schmerzlindernde Reizstrombehandlung, die Betroffene mit einem mobilen Gerät auch selbst zu Hause durchführen können
- andere elektrotherapeutische Anwendungen wie Iontophorese (die lokale Anwendung entzündungshemmender und schmerzlindernder Medikamente mit Gleichstrom)
- von Physiotherapeuten ausgeführte manuelle Behandlungen der entzündeten Muskelansätze (z. B. Querfriktionen nach Cyriax)
- Kältetherapie (Kryotherapie) zum Beispiel mit Kaltluft oder Eisanwendungen
- Ultraschallbehandlung, auch unter Verwendung medizinischer Salben (Phonophorese)
- krankengymnastisches Training, gegebenenfalls mit dem Einüben weniger belastender Bewegungsformen und Körperhaltungen
- Übungsformen, um die beteiligten Muskeln beim Golferellenbogen zu dehnen und so die Grundspannung zu reduzieren
- Bei Chronifizierung: Injektionen von Botulinumtoxin (Botox) in die beteiligten Muskeln
Zur Entlastung kann beim Golferellenbogen auch eine Bandage angelegt werden, um vor allem das Handgelenk in einer neutralen Position zu stabilisieren und so Zug auf das betroffene Gewebe zu vermeiden.
Operiert wird der Golferellenbogen erst dann, wenn die konservative Behandlung nicht anschlägt. Dabei durchtrennt der Chirurg Teile der Sehnenansätze am Oberarmknochen, um den Muskelzug zu verringern. Zudem kann auch eine chirurgische Verödung der lokalen Nerven die konstante Schmerzmeldung aus dem betroffenen Gebiet unterbrechen – allerdings nur als letztes Mittel bei länger anhaltender Therapieresistenz.
Der Einsatz von stabilisierenden Bandagen beim Golferellenbogen
Gerade zu Beginn der Therapie ist es wichtig, die beteiligte Muskulatur zu entlasten und das entzündete Gewebe zu schonen. Da es sich vor allem um Muskeln handelt, die das Hand- und Ellenbogengelenk beugen, sind gerade Bandagen wie die EpiTrain dazu geeignet, das Ellenbogengelenk zu stabilisieren. Das verringert den Muskelzug am schmerzhaften Ansatz, fördert das Abklingen der Schmerzen und Entzündungen und unterstützt so gleichzeitig auch die Wirkung anderer therapeutischer Maßnahmen.
Dadurch ermöglicht die EpiTrain auch einen rascheren Übergang zur Krankengymnastik und trägt dazu bei, die Regenerationsphase zu verkürzen. Das dreidimensionale Kompressionsgestrick der EpiTrain reduziert in Kombination mit zwei eingearbeiteten Polstern (Pelotten) lokale Schwellungen und aktiviert die Muskulatur, ohne sie zu belasten. Dabei passt sich die Bandage der individuellen Körperform perfekt an, ohne zu verrutschen oder einzuschnüren. So ermöglicht sie auch eine ungehinderte Blutzirkulation und den Lymphabfluss.
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