Ratschow Gedächtnismedaille

Die Ratschow Gedächtnismedaille wird im Jahresrhythmus seit 1969 vom CURATORIUM ANGIOLOGIAE INTERNATIONALIS an besonders verdiente wissenschaftliche Persönlichkeiten aus dem Bereich Gefäßmedizin und diese tangierenden Disziplinen verliehen. Das Kuratorium (siehe Reiter „Kuratorium“) ist für die Organisation des Auswahlprozesses und die Verleihung zuständig. Ihm gehören ausschließlich Wissenschaftler aus dem internationalen Gefäßbereich an.

Geehrt wird Prof. Dr. Max Ratschow (siehe Reiter „Max Ratschow“), der als Begründer der Angiologie gilt. Die Initiative zu dieser Stiftung geht auf seinen verdienstvollen Schüler Prof. Dr. Norbert Klüken zurück.

Die mit der Medaille geehrten Wissenschaftler präsentieren auf einer Sitzung während der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Phlebologie (DGP) eine ihrer Hauptarbeiten. Diese werden in den „Documenta Angiologorum“ vom Schattauer Verlag publiziert.


Prof. Dr. Eberhard Rabe (Präsident des Kuratoriums) schreibt dazu:

Die Documenta Angiologorum haben unter den angiologischen Periodica eine besondere Zielsetzung. Sie sollen wissenschaftliche Persönlichkeiten und deren Arbeiten entsprechend würdigen. So gelangen in dieser Publikation Beiträge zum Abdruck, die wichtige Entwicklungsakzente in der Angiologie setzen und meist auch gleichzeitig das Lebenswerk des international anerkannten Forschers darstellen, der durch die Verleihung der Ratschow Gedächtnismedaille geehrt wird.

Seit Jahren ist das Unternehmen Bauerfeind Mäzen dieser Stiftung. Es unterstützt die Arbeit des Kuratoriums, hilft bei der Ausrichtung der Verleihungszeremonie und übernimmt alle anfallenden Kosten.

Kontakt:
Dr. rer. nat. Peggy Schneider
(medical.affairs@bauerfeind.com)

For information in English please visit: Ratschow Memorial Medal

Preisträger 2022

Dr. Marianne De Maeseneer

Verleihung der Ratschow Medaille an Dr. Marianne De Maeseneer (mitte) durch Prof. Dr. Eberhard Rabe (Präsident des Kuratoriums, links) und Michelle Schaub (Leiterin Produktmanagement Phlebologie, Bauerfeind AG, rechts).

Während der 64. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Phlebologie erhielt die Belgierin Marianne De Maeseneer vom Curatorium Angiologiae Internationalis die Max-Ratschow-Gedächtnismedaille. Die in Antwerpen praktizierende Venenspezialistin und Vizepräsidentin der International Union of Phlebology wurde mit der Medaille für ihr Lebenswerk und insbesondere für ihre Verdienste auf den Fachgebieten Krampfadern, Veneninsuffizienz, tiefe Venenthrombose und Mesenterialvenenthrombose geehrt.

Frühere Preisträger der Ratschow-Medaille

Liste der früheren Preisträger

2021 Dr. Nick Morrison

2020 M SCHADECK Wegbereiter der ultraschallgesteuerten Flüssigsklerosierung der Stammvenen

2019 W BLÄTTLER Ambulanten Versorgung von Thrombose-Patienten

2018 PETER MORTIMER, MD, PHD Lebenswerk insbesondere zur Untersuchung an Gefäßödemen und Lymphödemen

2017 PAOLO PRANDONI, MD, PHD Lebenswerk der Arbeit zu Gefäßkrankheiten

2016 PETER GLOVICZKI, MD Lebenswerk auf dem Gebiet der Gefäßmedizin

2015 PROF DR MED SYLVIA HAAS Lebenswerk insbesondere auf dem Gebiet der Thromboseforschung und Behandlung

2014 DR RAMELET

2013 DR MICHEL R PERRIN Lebenswerk insbesondere auf dem Gebiet der Gefäßchirurgie

2012 PROF WALDEMAR L OLSZEWSKI Lebenswerk, insbesondere entscheidender Beitrag zum Verständnis des menschlichen Lymphsystems

2011 PROF HA MARTINO NEUMANN Lebenswerk, insbesondere die phlebologische Therapie zu standardisieren und auch in die Praxis umzusetzen

2010 Prof Dr med Wolfgang HACH Lebenswerk, insbesondere die Entwicklung neuer phlebologischer Konzepte und Operationsmethoden

2009 Prof Dr Med J Leonel Villavicencio

2008 U SCHULTZ-EHRENBURG  Prospective epidemiological study on the beginning of varicose veins Bochum study I-IV

2007 Sir N BROWSE 50 years of phlebology Advance or standstill?

2006 R V CLUZAN Peripheral lymphoedema treatment

2005 ETELKA FÖLDI Die Brücke vom Experiment zur Klinik: Das Lymphödem

2004 H K BREDDIN Tiefe Beinvenenthrombose: Pathogenese, Diagnostik und Therapie Was ist gesichert? Welche Fragen bleiben offen?

2002 H PARTSCH Die Antistase, ein vernachlässigtes Therapiekonzept bei der tiefen Beinvenenthrombose

2001 T J RYAN The blood supply and lymphatic drainage of the skin

2000 N KLÜKEN Vaskuläre Dys- und Hyperplasien bei Kindern

1999 G W SCHMID-SCHÖNBEIN Mechanismen und Konsequenzen der Zellaktivierung in der Mikrozirkulation

1997 ST KUBIK Die Entwicklung und Bedeutung des Lymphgefäßsystems bei der Verhütung der Ödembildung unter Berücksichtigung der Struktureigenschaften

1996 H JELLINEK Die Wirkung von Magnesiumorotat auf die Herzmuskulatur und die Koronarien bei verschiedenen Tierarten in Modellexperimenten

1992 CHR M PAPENDIECK Zur Behandlung der Hypertension des Venensystems im Kindesalter

1991 E BETZ Experimentelle Studien zur Rolle von Gefäßwandmuskelzellen bei der arteriellen Verschlußkrankheit

1989 W DOERR Grundsätzliches zur Pathogenese der Gefäßkrankheiten

1988 F COCKETT Der Einfluß anatomischer Varietäten auf das Venensystem und seine Behandlung

1987 GERD ASSMANN Diagnostik und Therapie von Fettstoffwechselstörungen

1986 R J A M VAN DONGEN Heutiger Stand und Bedeutung der vaskulären Chirurgie

1985 JEAN FRANCOIS MERLEN Die Akrozyanosen – klinische, pathogenetische und therapeutische Paradoxien

1983 DIETRICH WERNER LÜBBERS Die Sauerstoffversorgung der Warmblüterorgane

1982 EDUARDO C PALMA Das postphlebitische Syndrom – operative Therapie

1981 MICHAEL FÖLDI Insuffizienz des Lymphgefäßsystems

1980 ROBERT W WISSLER Neueste Studien über die Pathogenese und Rückbildung der Atherosklerose

1979 G V R BORN Der Einfluß hämodynamischer Bedingungen auf die Hämostasefunktion der Thrombozyten

1978 R C MAYALL Das Hyperstomie-Syndrom, eine klinische Entität, verursacht durch einen arteriolovenulären Shunt, unter diagnostischen und therapeutischen Aspekten    

1977 R TOURNAY, H R VAN DER MOLEN Die Entwicklung der Phlebologie in den letzten 30 Jahren (1948-1978)

1976 W REDISCH Von William Harvey zu Otfried Müller

1975 O OLSSON Angiographie als Grundlagenuntersuchung in der klinischen Medizin

1974 L LASZT Die Biochemie und Pharmakologie der Venenwand

1973 G OTTAVIANI Allgemeine biologische Aussagen über das Lymphsystem

1972 R FONTAINE Die chirurgische Behandlung der arteriosklerotischen Verschlüsse der unteren Extremitäten

1971 E WOLLHEIM Kapillarkreislauf und Blutvolumen

1970 F MARTORELL Ulcus hypertonicum

1969 W H HAUSS Die Rolle der Mesenchymzellen in der Pathogenese der Arteriosklerose

1968 M COMEL Betrachtungen über die Angiologie der Gegenwart und der Zukunft

Wer war Max Ratschow?

Prof. Dr. med. Max Ratschow gilt als Begründer der Fachdisziplin der Angiologie, dem jüngsten Teilgebiet der Inneren Medizin, das sich mit Erkrankungen der Arterien, Venen und Lymphgefäße beschäftigt. Nach seinem Studium der Medizin in Rostock, Freiburg, Wien, München, Berlin und Breslau von 1924 bis 1929 folgte 1930 die Promotion zum Dr. med. an der Universität Breslau und 1936 die Habilitation an der Universität Kiel für Physiologie. Von 1939 bis 1952 war Max Ratschow an der Medizinischen Universitätsklinik Halle tätig, ab 1948 als ordentlicher Professor für Pathologische Physiologie. Mit dem Ziel eine Forschungsklinik für Gefäßkrankheiten einzurichten, siedelte er 1952 in die damalige Bundesrepublik Deutschland über. Von 1953 bis zu seinem Tod 1963 war Max Ratschow Direktor der medizinischen Klinik Darmstadt und Ordinarius für Innere Medizin. Während dieser Tätigkeit baute er das erste angiologische Forschungszentrum (Eröffnung Mai 1963) auf, aus dem später die nach ihm benannte Max-Ratschow-Klinik für Angiologie am Klinikum Darmstadt entstand. 

Die schnelle Entwicklung der neuen Fachdisziplin war verbunden mit Max Ratschows besonderem Engagement für die wissenschaftliche Untersuchung und Therapie von Gefäßkrankheiten und Durchblutungsstörungen. Auf dem Deutschen Ärztetag in Köln 1992 schließlich wurde die Angiologie als Teilbereich der Inneren Medizin anerkannt. Die Ehrung seiner Verdienste um die Gründung des Faches belegen zwei nach ihm benannte Wissenschaftspreise. Seit 1968 wird von der Deutschen Gesellschaft für Angiologie der Max-Ratschow-Preis für herausragende Arbeiten auf dem Gebiet der Gefäßmedizin vergeben. Die Ratschow-Gedächtnismedaille wird seit 1969 vom Curatorium Angiologiae Internationalis an wissenschaftliche Persönlichkeiten für ihr Lebenswerk im Bereich der Gefäßmedizin verliehen. Die Stiftung der Gedächtnismedaille initiierte Ratschows Schüler Prof. Dr. med. Norbert Klüken.

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